Am frühen Donnerstagmorgen ging es, für ein Auffahrtslager ungewohnt, mit dem Zug ins viertägige Trainingslager. Mit dem Tessin galt es eine neue Bikeregion zu erkunden. Nach einer verspätungsbedingt hektischen Anreise ging es kurz nach 12 Uhr auf die ersten Touren rund um Lugano. Das Wetter spielte perfekt mit und schon bald fielen die ersten Unterschiede zu den vergangenen Jahren auf. Die Aufstiege seien «doppelt so steil und auch doppelt so heiss». Kurz darauf wurde jedoch schon bald festgehalten, dass die Trails im Tessin super zu fahren und dennoch technisch anspruchsvoll sind. Kurz darauf erreichten wir unser Lagerhaus am Luganersee und konnten uns bei Kuchen und Getränken von der ersten Tour erholen. Nach dem Abendessen ging es auf die diversen Sportplätze auf dem Gelände, wo wir uns in Volleyball und Fussball messen konnten.
Am darauffolgenden Tag standen die ersten ganztägigen Touren an. Die drei Gruppen machten sich in unterschiedliche Richtungen auf und verbrachten den ganzen Tag auf den Bergen rund um Magliaso. Neben den spassigen Trails offenbarten sich uns weitere Vorzüge des Tessins. Nicht nur die Aussichten von den Trails waren genial und führten zu einigen Verzögerungen durch Fotoshootings, sondern auch die Gelaterias vermochten zu überzeugen. Und so verwunderte es nicht, dass die Touren etwas später als geplant zu Ende gingen. Den Abend konnten wir bei einem gepflegten Poker- und Rouletteturnier ausklingen lassen, wobei sich unterschiedliche Herangehensweisen beim Umgang mit (Spiel-)Geld offenbarten.
Der dritte Tag stellte bereits den letzten Tag auf dem Bike dar. Erneut ging es auf die vielen Trails in der Region. Um einige der steilen Aufstiege zu vermeiden, ging es für die Kleinsten mit dem Bus auf die Tour. Andere wurden von den schnellsten und kaum müde zu fahrenden Gruppenmitgliedern auf den Berg gezogen. Und so konnten alle die letzten Abfahrten des Lagers geniessen. Nach einem schnellen Plattenreparaturkurs liessen wir den letzten Lagerabend bei Marshmallows vom Grill am Luganersee ausklingen.
Der letzte Morgen startete früh, zumindest für einige Lagerteilnehmer. So beschlossen doch einige glatt, um halb sieben morgens sei die perfekte Zeit, die Koffer mit lautem Gepolter die Treppe herunterzutragen bzw. zu werfen. Dies sorgte bei den bis dahin ruhig schlafenden Leitern für einiges Erstaunen; zumal gewisse Leiter ohnehin nicht als Frühaufsteher bekannt sind. Nach diesem frühen Start in den Tag machten wir uns auf in Richtung Lugano Bahnhof. Diese zweistündige Wanderung wurde von vielen als der strengste Teil des Lagers wahrgenommen. Dies mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass die Nachtruhe am letzten Abend eines Lagers bekanntermassen nicht so genau genommen wird. So oder so, die Leiter waren nicht unglücklich, dass die Lautstärke im Zug, im Vergleich zur Anreise, um einige Dezibel abgenommen hatte.
Jan Knupp